Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Europa in globalen Beziehungsgeflechten

25. April 2013

Visualisierung von Internetverbindungen von und nach Europa

Original von Chris Harrison

Das Doktorandenkolleg „Europa in der globalisierten Welt“ nimmt mit Beginn des Sommersemesters 2013 seine Arbeit auf. Sieben Doktorand/innen sowie zwei Postdocs forschen über Europas Verflechtungen mit der Welt, über Europas Selbstverständnis, seine Grenzen und Abhängigkeiten heute und in der jüngeren Vergangenheit. Das Doktorandenkolleg ist Teil des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ an der Universität Konstanz.

In Zeiten der Krise zeigt es sich deutlicher denn je, wie sehr die europäischen Staaten nicht nur untereinander sondern auch mit der Welt verwoben sind. Deshalb untersucht das Doktorandenkolleg „Europa in der globalisierten Welt“ Europa eben nicht als separates Gebilde, sondern stets in globaler Perspektive. 
Wie sind Selbst- und Fremdwahrnehmung von Europa historisch und kulturell gewachsen? Inwiefern verändert sich die Rolle Europas in einer multipolaren Welt? Welche Grenzen werden nach außen und auch im Inneren Europas neu gezogen? Diesen Fragen geht das Doktorandenkolleg aus historischer, soziologisch-ethnologischer, aber auch rechtswissenschaftlicher und literaturwissenschaftlicher Perspektive nach. Mehrere Projekte nehmen Südafrika als Bezugspunkt zu Europa in den Blick.

Als Postdocs beraten Estela Schindel und Tilmann Heil die Promovierenden und gestalten das Programm des Doktorandenkollegs mit. Der Ethnologe Heil erforscht in seinem Projekt „(Un)gleichzeitigkeiten migrantischen Alltags“, wie Westafrikaner und Südeuropäer alltägliches Zusammenleben in verschiedenen Kontexten im globalen Norden und Süden verstehen und aushandeln. In ihrem Projekt „Europas Grenzen durch Meer, Land und Luft“ untersucht die Sozialwissenschaftlerin Schindel, wie die EU Außengrenzen als Kontaktzonen fungieren, in denen das europäische Selbstbild diskursiv verhandelt und gestaltet wird.  

Das Doktorandenkolleg „Europa in der globalisierten Welt“ greift die inhaltliche Ausrichtung des MA-Studiengangs „Kulturelle Grundlagen Europas“, der ebenfall Teil des Exzellenzclusters ist, auf. Geleitet wird es von einem Team von Konstanzer Professoren: Thomas G. Kirsch, Professor für Ethnologie/Kulturanthropologie, Kirsten Mahlke, Professorin für Kulturtheorie und kulturwissenschaftliche Methoden, Sven Reichardt, Professor für Zeitgeschichte, und Thomas Weitin, Juniorprofessor für Neuere Deutsche Literatur im europäischen Kontext.